Körperliche Entwicklung im Kindesalter
FISCHER (1996) sieht die Entwicklung des Menschen als einen dynamischen und lebenslangen Prozess, in dem die Bewegungsaktivität als das kindgerechteste Mittel für die „Realitätserfassung“ erachtet werden kann.
SÖLL (1982) betont, dass die Entwicklung des Kindes nicht beliebig zu beschleunigen ist, da sie von Wachstums- und Reifungsvorgängen und der Veranlagung abhängt. Eine progressiv verlaufende Entwicklung in den ersten Lebensjahren und später ist nicht möglich, wenn dem Kind Reize der personalen und sachlichen Umwelt teilweise oder völlig vorenthalten werden.
Das gilt nach SÖLL (1982) für die Entwicklung aller menschlichen Fähigkeiten, z.B. für den Spracherwerb, dem Erwerb von geistigen, kreativen und motorischen Leistungen und nicht zuletzt von emotionalen und sozialen Fähigkeiten (vgl. SÖLL, 1982).
GRÖßING (1993, 175-177) und AYRES (1984, 34) erachten den Lebensabschnitt des Kindesalters als besonders wichtig. Ihrer Meinung nach ist der innere Antrieb des Kindes, aktiv zu sein, eine natürliche Anpassungsreaktion auf die Umwelteinwirkungen. WEINECK (2004) hebt hervor, dass Kinder und Jugendliche für eine harmonische psychophysische Gesamtentwicklung ein ausreichendes Maß an Bewegung brauchen. Kinder haben einen höheren Bewegungsdrang als Erwachsene. Dieser ist einerseits auf die Dominanz zerebraler Antriebe (insbesondere des Pallidums) zurückzuführen und andererseits auf die mit der Bewegung verbundenen Anstrengung, welche von Kindern subjektiv als geringer empfunden wird als von Erwachsenen (vgl. WEINECK, 2004).