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Die erblindete Fai (Fee)

Die erblindete Fai (Fee)

Am Fuße des Jaufens, da wo jetzt arme Hütten am Waltenbache stehen, duftete einst der Rosengarten und in ihm herrschte eine selige Fai. Tausend Werber kamen, doch sie wies jeden ab und warf ihnen die Blumen ihres Gartens ins Gesicht Den Mädchen des Tales, die ihr Milch brachten, schenkte sie duftende Kränzlein zu den Kirchenfesten, besonders den Rosmarin, der ihr nicht am liebsten aus allen Ritzen wuchs, jeden Abend badete sie sich in Milch, um ihre schöne Haut glänzend zu erhalten. Als sie einst zur Zeit einer schrecklichen Seuche in einem Kübel Milch saß und ihr die Abendsonne von Platt ins Gesicht schien, erblindete sie und musste sich als Bettlerin aus dem Tale stehlen. Ein nächtliches Gewitter ließ den Waltenbach zu einem reißenden Wildbach werden. Er riss den Rosengarten weg und ließ an der Stelle nur Verwüstung zurück.

(Nach Beda Weber)
Quelle: „MuseumPasseier“