Erlebnispädagogik als Lernform
„Erlebnispädagogik ist eine ganzheitlich orientierte Lernform, die in und mit der Natur als Medium ihre Lernziele ansteuert und verwirklicht. Für den Teilnehmer bedeutet dies eine innovative, sehr aktive, erlebnisorientierte und etwas exotische Form des Lernens. Er bewegt sich in realen, fordernden Situationen …“
OSTENRIEDER und WEIß (1993, 225)
Die Erlebnispädagogik will das unmittelbare Erlebnis, beispielsweise der Natur, als Erfahrungs- und Erkenntnisquelle nutzen und damit einem von ihren Protagonisten allgemein diagnostizierten Mangel begegnen, dem zufolge die Menschen Initiative und Spontaneität verloren hätten und menschlich allgemein verarmt seien. Erlebnispädagogische Konzepte spielen außer in bestimmten Schulprojekten vor allem in der außerschulischen Jugend- und in der Sozialarbeit eine Rolle. In den letzten Jahren wurden erlebnispädagogische Konzepte auch zunehmend in der Erwachsenenpädagogik und in der betrieblichen Personalentwicklung von Führungskräften umgesetzt (vgl. Microsoft® Encarta® Enzyklopädie Professional, 2005).
Die Bewegung ist hierbei Leitmotiv. Handlungsräume sind Natur und Stadt. Als Ziele werden Verständnis, Wachstum und Entwicklung genannt. BEDACHT (1994) sieht den Dreischritt „Konzept – Operationalisierung – Ziel“ als methodische Vorgehensweise der Erlebnispädagogik an und verbindet sie mit einem natursportlichen Aktivitätenrahmen und dem charakteristischen Profil erlebnis- und handlungsorientierter Medien (Erlebnis, Gruppe, Natur). Eine Vielzahl von Autoren sieht Erlebnispädagogik als eine Methode im Sinne einer pädagogisch zielgerichteten Vorgehensweise an. Bei diesen Definitionsansätzen stehen das erlebnispädagogische Handeln und seine Zielorientierung im Vordergrund.
„Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten.“
HECKMAIR und MICHL (1998, 75)