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Der gute Herr auf Jaufenburg

Der gute Herr auf Jaufenburg

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Carl Graf Fuchs von Fuchsberg, der um 1600 lebte, war ein großer Wohltäter des Passeiertales und wurde schon zu seinen Lebzeiten fast wie ein Heiliger verehrt. Die Bauern fanden bei ihm stets eine offene Kasse und erhielten von ihm bereitwillig Darlehen zu sehr mäßigen Zinsen; auch vergab er alle Herrschaftsgüter nach Baurecht, was für die Bauern fast einem Eigentum gleich kam. Vielen ließ er den Zehent nach und schenkte ihnen ihre Darlehen. Er hieß deshalb im Tal einfach der gute Herr auf Jaufenburg. Die Gottesdienste in der Pfarrkirche besuchte er nicht bloß selbst sehr fleißig, sondern unterstützte diese mit beträchtlichem Aufwande und stiftete unter anderem die Erzbruderschaft des Hl. Rosenkranzes im Jahre 1652. Er starb am 8. Juni 1664 und wurde in der Fuchs’schen Familiengruft unter dem Kirchenboden zu St. Leonhard beigesetzt.

Als man nach 132 Jahren, am 23. Februar 1796, seinen Sarg öffnete, fand man das Haupt und die linke Hand des guten Grafen noch ganz unverwest. In späteren Zeiten liebten die Grafen Fuchs mehr das Wohlleben als die Nächstenliebe. Bei ihren zahlreichen Festen hissten sie die Fahne auf dem Jaufenburger Schlossturm, womit sie ihre Verwandten auf Schloss Lebenberg bei Marling zum Mitfeiern einluden. Die jungen Gräfinnen fuhren zweispännig nach Pfistrad, wo sie in Milch badeten, um ihre Schönheit zu pflegen.

Quelle: „MuseumPasseier“