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Lernen in und mit der Natur

Lernen in und mit der Natur

Im Folgenden werden Ziele diskutiert, welche mit unterschiedlichsten Aktivitäten in der Natur erreicht werden können. Nachfolgende Ausführungen orientieren sich u. a. am Beitrag von AMESBEGER (1995), welcher unter dem Titel „Bewegen, erleben und lernen in der Natur“ erschienen ist.

Zielbereich

Wissen und Können

Aneignung exemplarischen Wissens vor allem durch aktive Auseinandersetzung – „learning by doing“ – (Naturvorgänge, Orientierung, Landschafts- und Naturzusammenhänge, ökologisches Grundwissen, soziale Beziehungen usw.).

Technische Fähigkeiten und Fertigkeiten, um in der Natur (über)leben zu können. Diese reichen von „einfachen Lebensweisen“ wie Holz sammeln, Feuer machen usw. bis zu komplexen sportmotorischen Fertigkeiten (Skilaufen, Klettern, Seiltechnik…).

Zielbereich

Persönlichkeits-entwicklung

Das persönliche Wachstum soll vor allem durch Wecken des persönlichen Potentials der TeilnehmerInnen erfolgen:

a) Selbstwirklichkeit: Die Zuversicht einer Person, die Anforderungen, die an sie gestellt werden, aus eigener Kraft zu bewältigen (FLAMMER, 1990). BANDURA (1979) geht davon aus, dass die entwickelten Erwartungen über die eigene Wirksamkeit auf neue Lernsituationen übertragen werden können (Transfereffekt).

b) Soziale und individuelle Handlungskompetenzen: Auf-gaben und Übungen zielen auf die Entwicklung der Persönlichkeit, indem soziale und individuelle Handlungskompetenzen vermittelt und Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis geboten werden.

c) Verbesserung von Selbstkontrolle, Selbstvertrauen, Selbstwert und Selbstkonzept.

d) Eigene Ziele und Bedürfnisse wahrnehmen und klären: Durch Sensibilisierungs-Übungen kann die Aufmerksamkeit auf persönlich Bedeutsames gelenkt werden (Konsumkritik, Lebensqualität).

e) In beanspruchenden, bedeutsamen Situationen handeln können: Erfahrungen werden gesammelt und durch Bekräftigung des eigenen Könnens Fähigkeiten, Selbstvertrauen, Ermutigung und Sicherheit gewonnen.

f) Lernen, Entscheidungen zu treffen sowie Problemlösungsstrategien zu erarbeiten.

g) Transfer: gezielte Reflexion über Möglichkeiten der Übertragung von Kurserfahrung auf den Lebensalltag: Der Thematik des Transfers kann eine bedeutende Rolle zugesprochen werden. GASS (1985) unterscheidet 3 Aspekte des Transfers:

  • Fachspezifischer Transfer (Beispiel: Erfahrungen vom Sichern beim Klettern werden auf das Abseilen übertragen).
  • Fachübergreifender Transfer (Beispiel: Ein Lernender hat erfahren wie man Vertrauen und gegenseitige Unterstützung in einer Gruppe aufbaut und versucht, dies in der Klassengemeinschaft an der Schule anzuwenden)

Metaphorischer Transfer (Übertragung allgemeiner Muster einer Lernerfahrung auf Lebenssituationen)

Zielbereich

Soziale Kompetenz – Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen

  • Steigerung der Kommunikationsfähigkeit durch offene und direkte Kommunikation und differenzierten Reflexionsmethoden.
  • Verständnis für die Notwendigkeit mit anderen zu kommunizieren.
  • Verantwortungsgefühl entwickeln, für andere Verantwortung übernehmen.
  • Sich selbst und andere besser einschätzen lernen.
  • Kennen lernen von Funktionen und Rollen innerhalb einer Gruppe.
  • Einsicht in die Wichtigkeit von effizienter Hilfestellung für Schwächere.

Mehr Zufriedenheit, mit anderen kooperieren, mehr Toleranz im Umgang mit Verschiedenartigem.

Zielbereich

Lebensstil, Wertbildung – Konsumkritik

  • Anbieten und zur Diskussion stellen von Alternativen zu Konsumdenken orientierten Lebensvorstellungen.
  • Gelegenheit bieten, persönliche Werthaltungen mit persönlichen Handlungsweisen zu konfrontieren.

Naturverständnis, Naturschutz.