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Psychische Charakteristika

Psychische Charakteristika im Kindesalter

ANDERS und WEDDEMAR (2001) halten fest, dass das Schulkind sich in einem allmählichen Ablöseprozess von den Eltern befindet. Dabei gewinnen Kontakte zu Gleichaltrigen zunehmend an Bedeutung. Stark überbehütende und z. T. „erdrückende“ Erziehungsformen können Kinder in ihrer Gesamtpersönlichkeit, geistig-seelisch sowie körperlich, stark beeinträchtigen (ANDERS und WEDDEMAR 2001, 178). KAUL und ZIMMERMANN (1991) finden, dass das Kind nur wenig Verständnis für abstrakt / theoretisch Unwirkliches hat. Aktivität ist bestimmt von der Auseinandersetzung mit der realen Umgebung: Wald, Wasser, Materialien, Autos usw. (vgl. KAUL und ZIMMERMANN, 1991).

ZACH (2004) gibt an, dass 6- bis 10jährige Kinder geschlechtstypische Unterschiede in ihrem Sozialverhalten zeigen, die sich bereits ab dem 3. Lebensjahr abzeichnen können: sowohl Jungen als auch Mädchen bevorzugen gleichgeschlechtliche Kinder und tendieren sogar dazu, den Kontakt mit gegengeschlechtlichen Kindern zu vermeiden. Mit 8 bis 9 Jahren wird dann die Selbstzuschreibung femininer und maskuliner Eigenschaften flexibler, indem Mädchen nun verstärkt maskuline Eigenschaften und Jungen feminine Eigenschaften in ihr Selbstkonzept integrieren. 10- bis 17jährige Jungen und Mädchen sind in der Lage, geschlechtstypisches Wissen noch mehr zu differenzieren. So weichen ihre Beschreibungen von typisch männlichem/weiblichem Verhalten von Beschreibungen realer bekannter Jungen/Mädchen ab.

Ab ca. dem 6. Lebensjahr spielen Jungen eher in größeren Gruppen und verbringen so 74% ihrer Zeit. In diesen Interaktionen wetteifern Jungen miteinander, zeigen Risikobereitschaft und Dominanzstreben. Ihre Phantasien und Geschichten kreisen um Gefahr, Konflikt, Zerstörung, heldenhafte Taten, körperliche Stärke. Mädchen hingegen verbringen nur 20% ihrer Zeit in größeren Gruppen und bevorzugen Zweier-Beziehungen. In Freundschaftsbeziehungen wissen Mädchen mehr über ihre Freundinnen als Jungen über andere Gruppenmitglieder. Mädchen reagieren eher auf Vorschläge anderer und machen eher Vorschläge, als dass sie Befehle geben. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie sich eher unterordnen, für sie scheint zunächst Kooperation im Vordergrund zu stehen. Obwohl gerade Jungengruppen dazu tendieren, sich nach außen abzugrenzen – gegenüber Mädchen, aber auch gegenüber den Erwachsenen – sind sowohl Mädchen als auch Jungen weniger auf Wettstreit orientiert und eher unterstützend und emotional einfühlsam, wenn sie in Zweiergruppen miteinander interagieren.