Benötigtes Material:

• Ein Löffel weniger als die Anzahl der Teilnehmer

Die Spieler hocken im Kreis auf dem Fußboden und haben die Hände auf dem Rücken. In der Mitte liegen Löffel (einer weniger als Kinder teilnehmen), und zwar ebenfalls in einem Kreis. Der Spielleiter erzählt nun eine Geschichte, die so beginnen könnte:

Es war einmal eine Familie, die hieß Familie Löffel…

Wenn die Teilnehmer das Wort Löffel hören, greifen sie rasch nach einem. Wer leer ausgeht, scheidet aus. Die Löffel werden erneut ausgelegt. Dabei nicht vergessen, einen wegzunehmen (oder auch zwei oder drei, je nach Größe der Gruppe)! Dann wird weitererzählt.

Die Familie entschloss sich an einem Sonntag, gemeinsam gemütlich essen zu gehen. Alle zogen sich schön an, nur der kleine Otto wollte seinen Schlafanzug anbehalten. „Wenn du nicht gleich etwas Vernünftiges anziehst, bekommst du welche hinter die Löffel!“ sagte der Vater und wurde ganz böse. Aber Otto blieb stur. Oma sagte zu Otto: „Wir beide löffeln dann auch ein tolles Eis zum Nachtisch…“ und konnte ihn damit überreden. Otto zog sich um, und alle stiegen ins Auto. Das Lokal hieß „Zum goldenen Löffel“. Es war sehr fein dort, und die Ober taten ziemlich vornehm. An einem Tisch saß eine dicke Frau mit einem roten Hund und ihr gegenüber ein dürrer Mann, der gerade seinen Löffel ableckte. Er guckte komisch, als die komplette Familie Löffel am Nebentisch Platz nahm. „Meine Güte“, sagte er zu seiner Frau, „so viele Kinder und dann noch ein Hund!“ Das Essen wurde aufgetragen, und Vater wollte Mutter just ein Glas Wein einschenken, als der Hund Mopsi an der Tischdecke zerrte – und das Chaos war perfekt. Die Teller flogen runter, die Gabeln, die Messer, die Gläser – und die Löffel. Der Ober kam angerannt – er war ganz furchtbar aufgeregt. Erst als Vater Löffel versprach, alles zu bezahlen, beruhigte er sich langsam. Der Vater gab ihm seine Adresse, und die Familie verließ das Lokal. Sie gingen schnurstracks zur nächsten Würstchenbude. Dort aßen sie leckere Bratwürstchen. Nur Mopsi bekam keine, er musste zur Strafe zugucken…

Statt mit Löffeln kann man auch mit anderen Gegenständen spielen: mit Kastanien zum Beispiel, mit Kuscheltieren, Bausteinen und so weiter. Wichtig ist nur, dass sie alle gleich weit von den Spielern entfernt liegen. Außerdem sollten die Kinder die Hände auf dem Rücken haben und beim Zugreifen rücksichtsvoll miteinander umgehen. Und eine Geschichte zu erfinden, ist gar nicht so schwer. Sie darf ruhig lang, muss dann aber lustig und spannend sein.

Tipps für Eltern: Beim Erzählen der Geschichte ist es wichtig, dass wir die Spannung ab und zu dadurch steigern, dass wir bewusst eine Weile das Wort Löffel vermeiden. Wenn die Kinder dann durch den Inhalt der Geschichte abgelenkt sind, kann man – für die Mitspieler unterwartet – das Wort wieder einbauen. So macht das Spiel Laune!

Quelle: „Das große bunte Spielebuch für Kinder von 2 bis 6 Jahren“, Regina Grabbet, Falken-Verlag 1991, S.105